Es lassen sich viele Begriffe finden. Mumpitz, Blödsinn, Spinnerei, Esoterik-Träumerei. Immer wieder hört man davon, dass es sogenannte „Kraftplätze“ gäbe. An vielen Orten, so auch am Großglockner. Dieser wird gar von einigen Menschen als ein „magischer Berg“ beschrieben. Schön und gut. Aber was ist da wirklich dran?
Fangen wir erst einmal damit an, die Situation objektiv zu beschreiben. 3.798 m ist er hoch, der „magische Berg“. Somit ist zweifellos feststellbar, dass dieser Berg nicht von jedermann und jederfrau bezwungen werden kann. Für Bergsteiger ist er ein Wagnis und eine hochinteressante Herausforderung. In letzter Zeit haben aber nicht nur Bergsteiger diesen Ort entdeckt, sondern auch zunehmend Menschen, denen es um den Kraftplatz als solchen geht.
Die besondere Form mache ihn zu einem solchen Kraftplatz. Immerhin habe er eine Kegelform und sei dazu in der Lage, besondere Energie zu empfangen. Aber nicht nur das. Selbstverständlich ist der Berg auch dazu fähig, diese Energie weiterzugeben.
Man sollte sich also nicht wundern, wenn man hin und wieder Leute trifft, die nicht wandern oder bergsteigen, sondern herumliegen und versuchen, diese Energie zu spüren und in sich aufzunehmen.
Das ist allerdings nicht erst seit gestern so. Schon in Urzeiten wurden diese „magischen Orte“ genützt, um rituelle Handlungen zu vollziehen und Energie zu verspüren. Rätselhafte Schalensteine wurden gefunden, im 19. Jahrhundert wurde von einem selbst ernannten Propheten und Musiker gar eine Art Evangelium des Großglockners empfangen und niedergeschrieben.
Auch in Kals gibt es einen solchen Kraftort, der weitum bekannt ist: die Felsenkapelle. Beim Bau dieser Felsenkapelle wurden hunderte Skelette von Steinböcken gefunden. Die Vermutung lag nahe, dass es sich dabei um eine Art Kultstätte aus der Steinzeit handelt.
Blödsinn oder Tatsache? Eigentlich wurscht!
Nun werden wir in einem Blogbeitrag vermutlich nicht die Frage beantworten können, ob diese Kraftplätze Blödsinn oder Tatsache sind. Wir würden wissenschaftliche Belege dafür einholen müssen. Wir würden aber zugleich auch mit Menschen sprechen müssen, welche die Energie dieser Kraftplätze verspürt haben.
Ich selbst stehe auf dem Standpunkt, dass es ja nichts schaden kann, wenn es hilft. Und wenn Menschen bei solchen Kraftplätzen tatsächlich Kraft tanken können und sich danach besser fühlen, dann ist daran ganz und gar nichts auszusetzen. Glaube versetzt bekanntlich Berge. Wer an diese Kraftplätze glaubt, wird wohl auch tatsächlich Kraft und Energie vor Ort tanken können.
Womöglich ist es außerdem kein Zufall, dass das Gradonna Mountain Ressort dort steht, wo es steht. Immerhin leitet sich der Name „Gradonna“ von einem riesigen Felsen ab. Dieser wiederum ist ein weiterer Kraftplatz. Bei diesem wurden zudem die ältesten Fundstücke Osttirols aus der Bronzezeit entdeckt. Fakt ist also zumindest, dass an diesem Platz auch schon früher gelebt und Energie getankt wurde.
Kein Wunder auch daher, dass dies im Hier und Jetzt noch funktioniert. Und sich „Gradonna“ natürlich irgendwie in der Tradition dieses uralten Kraftplatzes sieht. Im Heute verschwimmen jedoch die Grenzen zwischen kultischem Kraftort und Wellness.
Anders gesagt: Wer ein paar Tage an diesem ganz besonderen Ort verbracht hat, weiß nicht mehr genau, ob die tiefe Entspannung daraus resultiert, dass man an einem alten Kraftplatz Urlaub gemacht hat oder ob es nicht doch eher daran liegt, dass dieses Haus in Sachen Wellness in der obersten Liga mitspielt und Straßenlärm und Alltagshektik so weit weg, wie nur irgendwie möglich sind.
Ich neige auch hier wieder zu der Feststellung: Es kann nichts schaden, an einem alten Kraftplatz Urlaub zu machen. Schließlich ist die Wirkung weder tatsächlich belegt noch widerlegt. Ein entspannender Urlaub an einem schönen Ort ist jedenfalls garantiert. Kraftplatz hin oder her.
Text: Markus Stegmayr